TSV Niederraunau III TSV 1871 Augsburg 27:26 (17:14) Mit einer miserablen Vorstellung in Krumbach kassiert der TSV 1871 Augsburg die zweite Saisonniederlage und wird vom TSV Niederraunau III nach dem vorzeitigen Meistertitel zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Im Grunde genommen hätte man befreit aufspielen und mit einer durchschnittlichen Leistung den Gegner aus der eigenen Halle schießen können, doch wie schon in den vergangenen Wochen war das volle Potenzial für die Mannschaft nicht abrufbar. Daraufhin entwickelte sich ein verkrampftes und schauderhaftes Spiel. Zu Beginn schien die Welt noch in Ordnung zu sein, schnell führte 1871 mit 5:3. Doch aus unerklärlichen Gründen war es an diesem Tag das bevorzugte Ziel der Tigers den Raunauer Torwart, teilweise aus nächster Nähe und vollkommen frei, abzuschießen. Dieser beklagte sich nach dem Spiel über Magen-, Kopfschmerzen und blaue Flecken, letztendlich aber freute ihn der Sieg doch mehr. Allen Mannschaftsteilen von 1871 war klar, dass es so einfach gewesen wäre. Mit einer Stoßbewegung, die etwas Druck auf die Abwehr ausübt, einer nur annähernd nicht so schlechten Torausbeute wie an diesem Tag und halbwegs beherztem Eingreifen in die Angriffsaktionen des Gegners auf Seiten der Abwehr ließ sich der Gegner bezwingen. Udo Kasten, der für Christian Gold (verletzt) und Stefan Lorenz (Halbmarathon) am Kreis einsprang, hatte im Abwehrzentrum einiges an Organisationsarbeit zu erledigen. Doch ohne Mithilfe der Mitspieler und ohne körperlichen Einsatz lässt sich keine Abwehr organisieren. Der Gegner kam wieder mühelos zum Torerfolg. So war der Halbzeitstand von 17:14 für Niederraunau nicht verwunderlich. Wenige Minuten nach der Halbzeitpause drehte dann der dreifache Manuel Feistle auf, der mit drei Gegenstoßtoren am Stück innert kürzester Zeit den Ausgleich im Alleingang schaffte. Doch leider schaffte er es nicht sich selbst auf den vier- und fünffachen Feistle hochzurüsten. Beide Mannschaften waren anscheinend mit dem 18:18 so zufrieden, dass sie für eine geraume Zeit das Tore schießen einstellten. Niederraunau erbarmte sich dann doch und zog mit 23:19 davon. Zwar sah man in der Mannschaft nach dem erneuten Rückstand noch den Willen zu siegen, die Missstände in der Abwehr und die Fehlerquote im Angriff nahmen aber jetzt erschreckende Ausmaße an, was sich negativ auf die Moral auswirkte und der Mannschaft zusetzte. Doch warum fiel die Niederlage nicht höher aus? Der eine Grund dafür war der Wahl-Krumbacher Dominik Späth, der mit seinen Paraden die Mannschaft wieder zurückbrachte und der andere war, dass sich die Mannschaft im Angriff die letzten Minuten nochmal mächtig ins Zeug legte, allen voran der top-motivierte Daniel Adolph. Gerade in den Schlussminuten entwickelte sich eine hitzige Partie, die dem ansässigen Publikum teilweise sehr in den Kopf stieg. Mit so einem Spiel gegen den Meister hatte niemand gerechnet. Mit 26:27 fiel die Niederlage am Ende schmeichelhaft aus, höher wäre sie nach dieser Leistung verdient gewesen, aber der TSV 1871 begrenzte am Schluss den Schaden. In den nächsten drei spielfreien Wochen hat die Mannschaft nochmal Zeit sich zu besinnen und auf die letzten beiden Spiele konzentriert vorzubereiten.TSV 1871 Augsburg: Winkelbauer, Späth; Feistle (4), Homann (2), Koppe, Stiegelmair (1), Adolph (9/3), Reichert (3), Schmölz (4), Repky (1), Kasten (2)